Hadsch ist Pflicht
Hadsch ist eine der fünf Säulen (Ibadas) des Islams. Es gibt es zahlreiche Werke darüber, wie er durchzuführen ist. Zum Beispiel gibt es bestimmte Duas, die man während des Hadsch spricht. Sie sind in nahezu allen Hadsch-Reiseführern in lateinischen Buchstaben zu finden. Wir bevorzugen es, sie mit Originallauten und mit der türkischen Bedeutung wiederzugeben. In diesem Sinne möge Allah euren Hadsch und eure Umra annehmen.
Der Hadsch stellt eine wichtige gottesdienstliche Handlung im Islam dar. Er wurde im 9. Jahr der Hidschra zur Pflicht, woraufhin der Prophet (s) seinen Gefährten Abu Bakr (r) nach Mekka entsandte, damit er mit den Muslimen den Hadsch vollzieht. Ein Jahr später, im 10. Jahr der Hidschra, trat der Prophet (s) die Pilgerfahrt persönlich an zusammen mit den Muslimen. Da es gleichzeitig die letzte Pilgerfahrt des Propheten (s) war, wird sie auch „Abschiedspilgerfahrt“ genannt. Die Predigt, die er während seiner Pilgerfahrt in Arafat hielt, wird „Abschiedspredigt“ genannt.
Hadsch ist Arafat
Die Abschiedspilgerfahrt ist der erste und letzte Hadsch unseres Propheten, nachdem dieser zur Pflicht wurde. Hadsch ist eine Anbetungsform, die seit früheren Zeiten praktiziert wird. Im Koran in Sure Hadsch sowie in den Überlieferungen des Propheten wird berichtet, dass Ibrahim (a) die Aufgabe hatte, Menschen zum Hadsch einzuladen. Auch der Prophet Muhammad (s) führte gewöhnlich den Tawaf, das Umkreisen der Kaaba, noch vor seiner Prophetenschaft durch, sogar auch die Polytheisten.
Es gibt bestimmte Pflichten und Bedingungen, wie Zeit und Ort, die im Rahmen des Hadsch erfüllt werden müssen.
Der Besuch der Kaaba und Arafat ist obligatorisch und muss zwischen dem 1. Schawwal und dem 9. Zulhidscha erfolgen, sonst ist der Hadsch ungültig. Der 9. Zulhidscha ist der Tag für den Aufenthalt in Arafat. Weitere Details und Einzelheiten können auf den nächsten Seiten nachgelesen werden. Der Hadsch ist eine Ibada, bei der die Dienerschaft gegenüber Allah, dem Erhabenen, ihren Höhepunkt erreicht. Ein besonderer Gottesdienst, bei dem alle Menschen unabhängig von Status, Ruhm und Position vor Allah gleichgesetzt werden, und allein Allah ihre wahre Position bekannt ist. Mit dem Eintreten in den Ihram-Zustand soll dem Menschen seine eigentliche Schwäche und die Allmacht Allahs bewusst werden. Das „Haus Allahs“, die Kaaba, zeigt uns die Richtung, zu der wir uns beim Gebet drehen.
Kaaba | Das Haus Allahs
Die Kaaba als das „Haus Allahs“ zu bezeichnen bedeutet nicht, Allah, dem Erhabenen, einen Ort zuzuschreiben. Allah wählte die Kaaba aus und bestimmte sie als einen Ort der Ibada. Aus diesem Grund ist jede noch so kleine Tat, die zum Schlechten führen könnte, in der Kaaba zu unterlassen. Tawaf, das Umkreisen der Kaaba, ist Ausdruck für die Schwäche und Bedürftigkeit des Menschen. Tawaf ist Ausdruck für die Einsicht der Allmacht und Erhabenheit Allahs. Zudem ist Tawaf eine Möglichkeit, Allah um Vergebung zu bitten - mit dem Bewusstsein, dass seine Barmherzigkeit und sein Segen unendlich sind. Wakfa, der Aufenthalt in Arafat, erinnert an den Jüngsten Tag.
Denn am Jüngsten Tag werden die Menschen in dieser Form zusammengebracht. Die Ihrem-Bekleidung, die aus zwei weißen Tüchern besteht, ist ein Zeichen dafür, dass alle Menschen vor Allah gleich sind, ganz egal aus welchem Teil der Welt sie kommen, welchen Status, welche Rasse oder Herkunft sie haben. An diesem Tag darf man niemanden verletzen, kein einziges Lebewesen, kein Tier und auch keine Pflanze. Derartige Handlungen sind zu unterlassen. Der Hadsch ist eine Pflicht, die jeder Muslim einmal im Leben vollziehen muss. Seine Belohnung ist äußerst groß, dass kein Muslim einen zweiten oder dritten Hadsch verpassen würde. Die Belohnung für die Umra ist ebenfalls groß. Allerdings gibt es hier keinen Arafat-Aufenthalt und einige andere Pflichten sind nicht obligatorisch.